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Mit anderen Ohren hören

Kombias Schulungen zum Thema Hörschädigungen

Um die Kommunikation und die Verständigung mit hörgeschädigten Patienten und Klienten zu fördern, bietet die Firma Kombia unter anderem für Menschen in Gesundheitsfachberufen spezielle Schulungen an. Diese beinhalten Informationen über technische Hilfen und besondere Anforderungen bei der Pflege sowie praktische Übungen.

Birgitt Nofftz erklärt, wie das Ohr funktioniert

Kommunikation ohne Hören: Die Schüler probieren sich aus.

Ute Rohlinger beantwortet Fragen über ihre Hörschädigung.

Wittlich. Aus dem CD-Spieler dringt Musik. Sie klingt irgendwie vertraut, aber auch dumpf und ein wenig verschwommen, wie unter Wasser. Es ist Beethovens 9. Sinfonie, so wie sie jemand hören würde, der unter einer Schallleitungsschwerhörigkeit leidet.

Die Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Wittlich lauschen interessiert. Heute, am letzten Schultag vor den Sommerferien ist Birgit Nofftz von Kombia zu Gast und sensibilisiert sie für das Thema Hörschädigung. Die Schulung ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Ausbildung und wird den Schülern im zweiten Ausbildungsjahr angeboten.

Hören ist individuell

Birgit Nofftz drückt auf einen Knopf und wieder ertönt die bekannte Melodie, diesmal aus der Perspektive eines Menschen mit Knalltrauma. Und dann noch einmal so, wie sie jemand mit Tiefton-Schwerhörigkeit hören würde. "Wenn ihr eine Hörschädigung hättet, was wäre euch lieber?", fragt Birgit Nofftz, nachdem sie den CD-Spieler ausgeschaltet hat. "Nur noch hohe Töne hören oder nur noch tiefe?" Die Klasse ist gespalten, die Abstimmung geht annähernd unentschieden aus. "Hören ist individuell", kommentiert Birgit Nofftz das Ergebnis. Daher würden auch Hörgeräte und Cochlea-Implantate je nach Wunsch unterschiedlich eingestellt.

Ute Rohlinger trägt ein solches Cochlea-Implantat, eine Hörprothese, die Schall in elektrische Impulse umwandelt. Sie begleitet Birgit Nofftz zu Schulungen wie dieser und beantwortet Fragen der Schüler. Als angehende Pfleger interessieren die sich vor allem für die Erfahrungen, die Ute Rohlinger im Krankenhaus gemacht hat. "Vor allem Wartezimmer sind für Hörgeschädigte ein Ort, an dem sie permanent angespannt sind", erklärt Birgit Nofftz. Wo andere Menschen abschalten können, sind sie ständig auf der Hut, weil sie befürchten, dass sie nicht hören, wann sie aufgerufen werden. "Als Pflegerin oder Pfleger ist es wichtig, diese besonderen Situationen zu kennen, damit man Missverständnissen vorbeugen kann", sagt Birgit Nofftz.

Schreien ist keine Lösung

Um sich besser in die Lage eines Hörgeschädigten hineinversetzen zu können, bekommen einige Schüler schalldämpfende Kopfhörer und Oropax. In kleinen Gruppen versuchen ihre Mitschüler nun, ihnen Begriffe verständlich zu machen. Gestik und Mimik spielen dabei eine wichtige Rolle. "Ich hätte nicht gedacht, wie sehr es hilft, den Blickkontakt zu halten und die Lippen sehen zu können", sagt eine Schülerin. Schreien ist übrigens keine gute Methode, wie Birgit Nofftz erklärt: "Lauter sprechen ist sinnvoll, wenn man auch gleichzeitig deutlicher spricht. Beim Schreien wird der Klang und das Mundbild verzerrt."

Schulungen wie diese will Kombia künftig verstärkt in Berufschulen mit Hörgeschädigten und Regelschülern anbieten. In diesen Kursen würden dann zusätzlich Nachteilsausgleiche vorgestellt, wie Schriftdolmetschen oder Gebärdensprachdolmetschen.